Hör auf, nur Vokabeln zu pauken! So gönnst du deinen Fremdsprachenkenntnissen ein Festmahl

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Hör auf, nur Vokabeln zu pauken! So gönnst du deinen Fremdsprachenkenntnissen ein Festmahl

Geht es dir auch so?

Du hast mehrere Vokabel-Apps auf deinem Handy, unzählige „Grammatik-Kompendien“ in deinen Lesezeichen und hakst jeden Tag fleißig deine Fortschritte ab. Du bist so fleißig, dass du dich selbst fast schon bewunderst.

Doch sobald es wirklich darum geht, die Fremdsprache anzuwenden – sei es, einen interessanten Artikel zu verstehen, ein paar Sätze mit ausländischen Freunden zu wechseln oder einen Film ohne Untertitel zu sehen –, fühlst du dich plötzlich wie gelähmt und dein Kopf ist leer. Die „bekanntesten Fremdwörter“ schwirren zwar in deinem Kopf herum, doch du kannst sie einfach nicht zu sinnvollen Sätzen verbinden.

Wir alle glauben, das Problem liege an einem „unzureichenden Wortschatz“ oder „mangelnden Grammatikkenntnissen“. Was aber, wenn ich dir sage, dass das eigentliche Problem vielleicht gar nicht dort liegt?

Sprachen lernen ist wie Kochen lernen

Stell dir vor, du möchtest ein Meisterkoch werden.

Du kaufst die besten Zutaten der Welt (Vokabeln), studierst alle Rezepte von Michelin-Restaurants (Grammatikbücher) und hast sogar die Herkunft und Geschichte jeder einzelnen Gewürzsorte auswendig gelernt.

Doch du hast noch nie wirklich den Herd angemacht, noch nie selbst den Kochlöffel geschwungen, noch nie die Öltemperatur getestet und noch nie dein selbst gekochtes Essen probiert.

Würdest du behaupten, kochen zu können?

Mit dem Sprachenlernen ist es genauso. Wer nur Vokabeln paukt und Grammatik büffelt, ist wie ein Feinschmecker, der nur Zutaten und Rezepte sammelt, anstatt ein Koch, der ein festliches Bankett zubereiten kann. Wir sammeln zu viele „Rohstoffe“, aber kochen sie nur selten wirklich.

Und „Lesen“ ist der wichtigste und am häufigsten übersehene „Kochprozess“ beim Sprachenlernen. Es verwandelt die einzelnen Vokabeln und kalten Regeln in dampfende, lebendige „kulinarische Kulturgenüsse“.

Ein „Jahres-Gourmet-Menü“ für dein Gehirn

Ich weiß, beim Thema Lesen bekommst du vielleicht schon Kopfschmerzen: „Was soll ich lesen? Was, wenn es zu schwer ist und ich es nicht verstehe? Was, wenn ich keine Zeit habe?“

Keine Sorge. Wir müssen nicht gleich zu Beginn dicke Wälzer durchackern. Im Gegenteil, wir können uns wie beim Probieren von Spezialitäten ein interessantes und entspanntes „Jahres-Lesemenü“ zusammenstellen.

Der Kern dieses Menüs ist nicht das „Erledigen einer Aufgabe“, sondern das „Probieren von Geschmäckern“. Jeden Monat wechseln wir die „Gerichtsrichtung“, um verschiedene Facetten der Sprache und Kultur zu erkunden.

Dein „Menü“ kannst du wie folgt planen:

  • Januar: „Geschmack der Geschichte“ probieren Lies ein Geschichtsbuch oder eine Biografie über das Land der Sprache, die du lernst. Du wirst feststellen, dass sich hinter vielen vertrauten Wörtern und Bräuchen spannende Geschichten verbergen.

  • Februar: Eine „süße Lebensnachspeise“ Such dir einen Liebesroman oder ein leichtes Buch in deiner Zielsprache. Hab keine Angst vor „kindisch“ oder „naiv“, sondern spüre, wie die Einheimischen Liebe und Romantik sprachlich ausdrücken.

  • März: Eine „Suppe der Gedanken“ genießen Lies ein Sachbuch, zum Beispiel über Lernmethoden, persönliche Entwicklung oder ein soziales Phänomen. Schau, wie eine andere Kultur über die Probleme nachdenkt, die uns alle beschäftigen.

  • April: Einen „unbekannten Geschmack“ ausprobieren Stell dich einer Herausforderung in einem Bereich, mit dem du normalerweise nichts zu tun hast, wie Science-Fiction, Poesie oder Kriminalromane. Das ist wie ein Abenteuer für deine Geschmacksnerven und wird dir unerwartete Überraschungen bringen.

  • Mai: Eine neue „Kochperspektive“ Such dir ein Werk einer Autorin, die du noch nie gelesen hast. Du wirst die Kultur und die Emotionen dieses Landes aus einem völlig neuen, feinfühligen Blickwinkel kennenlernen.

……Die restlichen Monate kannst du ganz nach deinen Interessen gestalten. Der Schlüssel ist, Lesen zu einer erwartungsvollen Entdeckungsreise der Kulinarik zu machen, statt zu einer lästigen Lernaufgabe.

Tipps, wie das „Probieren“ noch mehr Freude macht

  1. Keine Angst, „nicht alles aufzuessen“: Du hast das Buch dieses Monats nicht zu Ende gelesen? Kein Problem! Wie bei einem Buffet ist es unser Ziel, verschiedene Gerichte zu probieren, nicht jeden Teller leer zu essen. Selbst wenn du nur ein paar Kapitel gelesen hast, ist es ein Erfolg, solange du etwas daraus mitgenommen hast.

  2. Fang mit dem „Kindermenü“ an: Wenn du ein Anfänger bist, zögere nicht, fang direkt mit Kinderbüchern oder vereinfachten Lesebüchern (Graded Readers) an. Hinter einfacher Sprache verbergen sich oft die reinste Kultur und die grundlegendsten Werte. Niemand schreibt vor, dass man beim Sprachenlernen „auf einen Schlag den Himmel erreichen“ muss.

  3. Nutze deine „intelligenten Küchenhelfer“: Was, wenn du beim Lesen auf unbekannte Wörter stößt oder dich besonders mit ausländischen Freunden, die dasselbe Buch lesen, austauschen möchtest? Genau hier kann Technologie helfen. Mit einer Chat-App wie Intent, die eine KI-Übersetzung integriert hat, kannst du nicht nur schnell Wörter nachschlagen, sondern dich auch barrierefrei mit Buchliebhabern aus aller Welt austauschen. Der Zauber der Sprache entfaltet sich erst im Austausch.


Hör auf, nur ein „Zutaten-Sammler“ der Sprache zu sein.

Im neuen Jahr, lass uns gemeinsam „den Herd anmachen“ und die Vokabeln und Grammatik, die in unseren Köpfen schlummern, zu einem wahren „Sprachenfest“ kochen, das unseren Geist und unsere Seele nährt.

Schlage noch heute ein Buch auf, auch wenn es nur eine Seite ist. Du wirst feststellen, dass sich die Welt auf eine Weise vor dir entfaltet, die du dir nie hättest vorstellen können.