Nur ein einziges „감사합니다“ gekonnt? Vorsicht, in Korea sagst du vielleicht die ganze Zeit „das Falsche“!

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Nur ein einziges „감사합니다“ gekonnt? Vorsicht, in Korea sagst du vielleicht die ganze Zeit „das Falsche“!

Geht es dir auch so?

Beim Schauen koreanischer Dramen und beim Fansein ist die erste koreanische Phrase, die du wahrscheinlich gelernt hast, „감사합니다 (gamsahamnida)“. Und du dachtest: „Geschafft! ‚Danke‘, wie einfach!“

Doch schnell wirst du merken, dass es nicht so einfach ist. Idole sagen im Livestream zu ihren Fans „고마워 (gomawo)“, und in Varieté-Shows sagen gut befreundete Kollegen zueinander „고마워요 (gomawoyo)“.

Warum hat ein so einfaches „Danke“ so viele Varianten? Habe ich es etwa die ganze Zeit falsch benutzt?

Keine Panik. Das liegt nicht daran, dass du die Sprache schlecht gelernt hast, sondern daran, dass du die interessanten „ungeschriebenen Regeln“ nicht verstanden hast, die dahinterstecken, wenn Koreaner sich bedanken.

Stell dir vor, „Danke“ zu sagen, ist wie „Sich anziehen“

Vergessen wir für einen Moment die komplexe Grammatik und die Höflichkeitsformen. Stell dir eine einfache Situation vor: Du gehst aus dem Haus und musst ein passendes Outfit wählen.

Würdest du dasselbe Kleidungsstück tragen, wenn du Kunden triffst, mit Freunden essen gehst und zu Hause auf der Couch liegst? Natürlich nicht.

  • Für wichtige Kunden oder Ältere ziehst du den passendsten Anzug oder die formellste Kleidung an, um Respekt zu zeigen.
  • Mit Freunden gehst du ins BBQ-Restaurant, und du wechselst in bequeme T-Shirts und Jeans, locker und entspannt.
  • Beim Essen mit Kollegen, die du kennst, aber nicht sehr gut befreundet bist, wählst du vielleicht ein „Business-Casual“-Hemd, das weder unhöflich wirkt noch zu steif ist.

In Korea ist „Danke“ zu sagen genau wie „Sich anziehen“. Welches Wort du wählst, hängt von deiner Beziehung zur anderen Person und dem Grad des Respekts ab, den du ausdrücken möchtest.

Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern nur um „Angemessenheit“.

Deine drei „Dankeschön“-Outfits: Bitte dem Anlass entsprechend tragen

Schauen wir uns nun an, welche drei „Dankeschön“-Outfits du in deinem „Kleiderschrank“ immer bereithalten solltest.

1. „Formelle Kleidung“: 감사합니다 (Gamsahamnida)

Das ist das erste „Kleidungsstück“, das du gelernt hast, und auch das sicherste. Es ist wie ein maßgeschneiderter schwarzer Anzug, mit dem du bei jedem formellen Anlass nie falsch liegen kannst.

Wann trägt man es?

  • Gegenüber Älteren, Vorgesetzten, Lehrern.
  • Gegenüber jedem Fremden, zum Beispiel Verkäufern, Fahrern, Passanten, wenn du nach dem Weg fragst.
  • Bei sehr formellen Anlässen wie öffentlichen Reden oder Vorstellungsgesprächen.

Kurz zusammengefasst: Wenn du nicht weißt, welches du benutzen sollst, ist dieses das Sicherste. Es ist deine „formelle Kleidung“, um den höchsten Respekt auszudrücken.

2. „Freizeitkleidung“: 고마워 (Gomawo)

Das ist dein bequemstes, entspanntestes „Hausoutfit“. Du trägst es nur in den engsten, entspanntesten Beziehungen.

Wann trägt man es?

  • Gegenüber besten Freunden, der besten Freundin, dem besten Kumpel.
  • Gegenüber deinen jüngeren Geschwistern oder sehr engen Jüngeren.
  • Gegenüber deinem Partner.

Wichtiger Hinweis: Sag niemals „고마워“ zu Älteren oder Fremden. Das ist, als würdest du im Schlafanzug zu einer Geschäftsverhandlung erscheinen – es wirkt sehr unhöflich und anmaßend.

3. „Business Casual“: 고마워요 (Gomawoyo)

Das ist das subtilste, aber auch am häufigsten verwendete „Kleidungsstück“. Es liegt zwischen „formeller Kleidung“ und „Freizeitkleidung“ und drückt sowohl Höflichkeit als auch einen Hauch von Nähe aus.

Wann trägt man es?

  • Gegenüber Kollegen oder älteren Bekannten, die du kennst, aber nicht sehr gut befreundet bist.
  • Gegenüber Nachbarn, dem Besitzer des Cafés, das du regelmäßig besuchst.
  • Gegenüber Online-Bekanntschaften, die etwas älter sind, aber mit denen du eine gute Beziehung hast.

Das „요 (yo)“ am Ende von „고마워요“ ist eine magische Silbe. Es wirkt wie ein Puffer, der den Ton weicher und höflicher macht. Wenn man es weglässt, wird es zum intimen „고마워“; ersetzt man es durch eine formellere Endung, wird es zum distanzierten „고맙습니다“.

Nicht nur das Sprechen, auch die Haltung ist wichtig

Das richtige Outfit allein genügt nicht, es braucht auch die passende Haltung. In Korea ist beim Danken ein leichtes Nicken oder eine Verbeugung ein unverzichtbares „Accessoire“.

  • Wenn du zu Freunden „고마워“ sagst, kannst du beiläufig nicken.
  • Wenn du zu Älteren oder Vorgesetzten „감사합니다“ sagst, ist eine aufrichtigere, leichte Verbeugung aus der Hüfte erforderlich.

Diese kleine Geste kann deine Dankbarkeit sofort aufwerten und dich sehr gut erzogen wirken lassen.

Keine Angst vor Fehlern, Aufrichtigkeit steht immer an erster Stelle

Wenn du bis hierher gelesen hast, denkst du vielleicht: „Oh je, ein einfaches Danke ist ja so anstrengend!“

Tatsächlich ist das, wenn man es aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, genau der Charme dieser Sprache. Sie vermittelt nicht nur Informationen, sondern auch nuancierten Respekt und Emotionen zwischen Menschen.

Anfangs mag es schwierig sein, sich alles zu merken und nichts zu verwechseln. Aber das ist kein Problem, Koreaner verstehen in der Regel, dass du ein Ausländer bist und werden nicht übermäßig kritisch sein. Entscheidend ist, dass du den Unterschied erkennst und bereit bist, die Kultur dahinter zu lernen und zu verstehen.

Und wenn du anfängst, dich tiefer mit koreanischen Freunden auszutauschen und Sprach- und Kulturbarrieren zu überwinden, kann ein nützliches Tool alles viel einfacher machen. Zum Beispiel eine Chat-App wie Intent, deren integrierte KI-Übersetzung dir nicht nur hilft, deine Bedeutung präzise zu übermitteln, sondern dir auch hilft, diese kulturellen Feinheiten zu verstehen, sodass du beim Chatten sicherer bist und Peinlichkeiten durch „falsche Kleidung“ vermeidest.

Letztendlich ist es, egal ob du „감사합니다“ oder „고마워“ sagst, immer das Wichtigste: die Aufrichtigkeit in deinen Worten.

Wenn du das nächste Mal „Danke“ sagst, überlege doch mal: Welches „Outfit“ sollte ich heute tragen?