Hör auf, dich zu ärgern! Wenn Fremde dir „Ni hao!“ zurufen, ist das die intelligenteste Reaktion.

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Hör auf, dich zu ärgern! Wenn Fremde dir „Ni hao!“ zurufen, ist das die intelligenteste Reaktion.

Du schlenderst durch die Straßen eines fremden Landes, genießt das exotische Flair. Plötzlich hörst du von hinten ein seltsam ausgesprochenes „Niii-haaaauuu“.

Du drehst dich um und siehst ein paar Leute, die dich anlachen.

Was geht dir in diesem Moment durch den Kopf? Anfangs mag es dir noch neu vorkommen, aber wenn das häufiger passiert, regt sich plötzlich ein komplexes Gefühl in dir. Sind sie freundlich oder verspottend? Neugierig oder ein bisschen diskriminierend?

Dieses „Ni hao!“ ist wie ein kleiner Stachel, der unangenehm kitzelt, ein bisschen unbehaglich ist, ohne dass du genau sagen kannst, warum.

Warum fühlt sich ein simples „Ni hao!“ so unangenehm an?

Wir sind nicht überempfindlich. Dieses Unbehagen hat tatsächlich drei Gründe:

  1. Man wird als „exotisches Tier“ betrachtet: Es ist das Gefühl, als würdest du auf der Straße gehen und plötzlich wie ein Affe im Zoo angestarrt. Die Person will nicht „dich“ als Menschen kennenlernen, sondern findet das „asiatische Gesicht“ neu und aufregend, will „ein bisschen aufziehen“ und sehen, wie du reagierst. Du wirst auf ein Etikett reduziert, statt als lebendiger Mensch wahrgenommen zu werden.

  2. Das Gefühl der belästigenden Herabsetzung: Niemand mag es, auf der Straße von Fremden einfach so angesprochen zu werden, besonders wenn diese Ansprache von einer neugierigen und musternden Haltung begleitet wird. Für Frauen ist dieses Gefühl noch schlimmer, da es eine doppelte Verwundbarkeit – ethnisch und geschlechtlich – birgt und Unsicherheit oder sogar Belästigung auslösen kann.

  3. Die komplexe Identität: Wenn du auf dieses „Ni hao!“ antwortest, gibst du in den Augen der anderen Person quasi zu, „Chinese“ zu sein. Für viele Taiwaner sind die damit verbundenen Emotionen und die Identität so komplex, dass sie auf der Straße in drei Sekunden unmöglich zu erklären sind.

Angesichts dieser Situation haben wir meistens nur zwei Möglichkeiten: Entweder tust du so, als hättest du nichts gehört, gehst schweigend weg und schluckst deinen Ärger hinunter; oder du wirst wütend und konterst, aber das wirkt nicht nur unhöflich, sondern kann auch unnötige Konflikte provozieren.

Gibt es denn keine bessere Methode?

Verwandle das „Etikett“, das man dir aufdrückt, in eine „Visitenkarte“, die du überreichst.

Probier das nächste Mal diese Methode.

Anstatt passiv das vage „Asiatisch“-Etikett zu akzeptieren, das man dir aufdrückt, solltest du die Initiative ergreifen und es in eine einzigartige „Visitenkarte“ verwandeln, die dich vorstellt.

Das ist mein „sprachlicher Gegenangriff“, den ich später gelernt habe.

Wenn mich das nächste Mal jemand mit „Ni hao!“ anspricht, halte ich, solange die Umgebung sicher ist, an, lächle sie an und beginne wie ein Straßenmagier meinen spontanen Sprachunterricht.

Ich sage ihnen: „Hey! I'm from Taiwan. In our language, we say 'Lí-hó' (哩厚)!“

Normalerweise sind die Reaktionen große Augen und ein überraschter Ausdruck, als hätten sie einen neuen Kontinent entdeckt. Sie wussten nie, dass es neben „Ni hao!“ noch so coole Begrüßungen gibt.

Danach gebe ich ihnen noch zwei „Ostereier“ mit auf den Weg:

  • Danke heißt „To-siā“ (多蝦)
  • Auf Wiedersehen heißt „Tsài-huē“ (再會)

Sieh mal, die ganze Situation dreht sich im Nu um.

Aus einer potenziell peinlichen oder unangenehmen Begegnung wird ein interessanter, positiver Kulturaustausch. Du bist nicht länger der passive „Beobachtete“, sondern der aktive „Teilende“. Du hast dich nicht geärgert, sondern auf eine stärkere und interessantere Weise Respekt gewonnen.

Das ist nicht nur das Beibringen eines Satzes; du sendest damit eine Botschaft: Asien hat nicht nur ein Gesicht, wir haben eine reiche und vielfältige Kultur. Versuch nicht, uns einfach mit einem „Ni hao!“ zu definieren.

Deine Muttersprache ist deine coolste Superkraft

Ich unterrichte Taiwanesisch, weil es meine Muttersprache ist, die ich am besten kenne. Wenn du Hakka bist, kannst du ihnen Hakka beibringen; wenn du Ureinwohner bist, kannst du ihnen deine Stammessprache beibringen.

Das ist keine Frage von Richtig oder Falsch, sondern von Stolz.

Was wir tun, ist, das Stereotyp „Asiate = Chinese/Japaner/Koreaner“ zu durchbrechen und mit unserer eigenen Sprache und Kultur ein klares und einzigartiges „Taiwan“-Profil in der Welt zu zeichnen.

Stell dir vor, wenn jeder Taiwaner das tun würde: Der Fremde würde heute „Lí-hó“ auf Taiwanesisch lernen, morgen einen Hakka-Freund treffen und „Ngin-hó“ lernen, und übermorgen einen Freund der Amis-Ethnie kennenlernen. Er wäre verwirrt, aber gleichzeitig würde sich in ihm ein reiches, vielschichtiges und vielfältiges Bild von Taiwan aufbauen.

Gemeinsam können wir uns aus dem Morast des „Ni hao!“ befreien.

Natürlich ist der spontane Unterricht auf der Straße nur ein flüchtiger Einblick. Um tiefere, aufrichtigere Gespräche mit Menschen aus aller Welt zu führen und Sprachbarrieren zu überwinden, brauchst du professionellere Tools.

An dieser Stelle kommt eine AI-Echtzeit-Übersetzungs-Chat-App wie Intent ins Spiel. Sie ermöglicht es dir, in deiner Muttersprache problemlos Freundschaften zu schließen, über Kooperationen zu sprechen, über das Leben zu plaudern und wirklich bedeutungsvolle Verbindungen zu knüpfen – mit Menschen aus jedem Winkel der Welt.

Wenn du das nächste Mal jemanden mit „Lí-hó“ überrascht hast, könntest du Intent öffnen und eine noch spannendere interkulturelle Unterhaltung beginnen.

Denk daran: Deine Sprache und Kultur sind keine Bürde, die du verstecken musst, sondern deine strahlendste Visitenkarte. Reich sie mutig herüber!